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In der künstlerischen Arbeit Hannah Villigers bildet sich seit Mitte der 1970er Jahre ein Themenschwerpunkt heraus, der variantenreich bis in die frühen 1980er Jahre wiederkehrt: Fotografien, welche in irgend einer Art Palmblätter zur Abbildung haben. Diese Arbeiten stellen die wohl bedeutendste Gruppe innerhalb des fotografischen Frühwerks dar und werden zusammen mit den Flugobjekten zu einem zentralen Thema. Wie bereits die Schwarzweissfotografie von 1975, hat auch die vorliegende Arbeit ein Palmblatt zur Darstellung. Sie ist Teil einer Foto-Aktion, welche Hannah Villiger als Stipendiatin am Schweizer Institut in Rom (1974-1976) durchgeführt hat. Der brennende Palmwedel wird von einer Anhöhe in die Luft geworfen und fotografiert. Auf dem Bild wird festgehalten, wie das Blatt in horizontaler Lage durch die Luft fliegt. Dabei hat das Feuer das gefiederte Objekt bis auf ein kleines Reststück bereits verzehrt. Als weisser lodernder Lichtkörper erhellt es die dunkle Landschaft.
Mit dem Feuer, welches mit Kraft, Energie, aber auch mit Zerstörung in Verbindung gebracht werden kann, kommt neben der Luft, ein weiteres Element dazu. Der Palmwedel wird vom Feuer gänzlich verbrannt werden und abstürzen, entweder auf die Erde oder ins Wasser. In den Fotografien, welche getrocknete Palmblätter zur Abbildung haben, klingen nicht nur Momente der Fragilität, des Scheiterns, des Absturzes nach. Sie können auch Hinweis sein auf die Vergänglichkeit, auf Werden und Vergehen. Von brennenden und fliegenden Palmblättern gibt es mehrere Aufnahmen. Oft stellte Hannah Villiger diese zu Foto-Serien zusammen.
Cornelia Ackermann